Probesonntag

Und dann waren’s nur noch acht…Wochen bis zu unserem Musicalwochenende. Die Zeit eilt mit Riesenschritten voran, daher müssen mittlerweile auch mal Proben am Wochenende sein. Sonntagfrüh trafen wir uns im Proberaum, um die letzten fünf Szenen durchzuspielen. Wie immer waren alle hoch motiviert und so lief die Probe zur vollsten Zufriedenheit von Sabine. Selbst unsere „Kleinsten“ waren super konzentriert und haben ganz toll mitgemacht. Man merkt eben, dass mittlerweile alle vom „Fieber“ gepackt sind. Für die von einigen Mamas gebackenen leckeren Muffins und Laugenteilchen nochmal ein ganz herzliches Dankeschön.

 

Chinesischer Kaiserhof ersteht bei Gänsehautgarantie auf 

Die Kinder- und Jugendchöre des Liederkranzes singen seit dem Frühjahr das Musical „Lian und die Nachtigall“ ein, welches im März zur Aufführung kommen wird.

Die Geschichte spielt am Hofe des chinesischen Kaisers Qing Chiang, dieser ist ein großer Liebhaber seines Gartens „Tschang An“ mit all seiner Blumenpracht. Lian, ein Mädchen aus der kaiserlichen Küche schleicht nachts gerne in diesen Garten, um sich mit der Nachtigall zu „unterhalten“, die auch von der Kaiserin des Nachbarreichs gehört wird. Eines Nachts lauscht auch der Kaiser dem lieblichen Gesang der Nachtigall und wünscht sich, diesen immer und jederzeit hören zu können. Dem kaiserlichen Vogelfänger „Fang Fang“ gelingt es zunächst nicht dem Wunsch seines Gebieters nachzukommen und liefert stattdessen auf Geheiß der Kaiserschwester „Fu“ einen Kuckuck. Doch der Schwindel fliegt auf. Dem Küchenmädchen „Lian“, der der kaiserliche Wunsch nach der Nachtigall zu Ohren kommt, versucht den lieblichen Vogel zu überreden, für den Kaiser zu singen.

Seit über einem Jahr ist Sabine Stier, die Kinder- und Jugendchorleiterin, für das neue Musicalprojekt aktiv. „Besonders die chinesischen Kostüme haben es in sich. Sie werden sehr aufwändig und prächtig.“, verrät sie. Seit April probt sie mit den drei Chören: Den Singteufeln, den Mannabergkids sowie den Singing Voices die Lieder des Musicals und seit kurzem auch mit dem begleitenden Elternchor.

Zu einem ersten gemeinsamen Probenwochenende der rund 85 singenden Kinder und Jugendlichen sowie der über 20 Erwachsenen kamen die verschiedenen Chöre auf dem Rotenberger Schloss Anfang Dezember zusammen. Exklusiv für die RNZ öffnete sich dort zur zweiten gemeinsamen Szenenprobe der Probevorhang:

Vor den Augen des verwunderten Betrachters entstehen bei einem typisch chinesischen Hofzeremoniell rauschende Feste und im Nu bevölkern über 100 Sängerinnen und Sänger die Bühne. Der Hofstaat rund um den Kaiser und seine intrigante Schwester erfreut sich über viele fernöstliche Details, wie das plötzlich entstehende Blütenmeer des Seerosenteichs. Welche hervorragende Arbeit Sabine Stier bei der Stimmbildung der Kinder und Jugendlichen betreibt, spiegelt sich in der gesanglichen Leistung der Jugendlichen wieder. Sichere Duette und Soli der jungen Sängerinnen sowie Sänger überzeugten bereits und sobald der umfassende Gesamtchor eindrucksvoll einstimmt, ist Gänsehaut garantiert. Die aufbauenden Überstimmen lassen den chinesischen Kaiserhof gesanglich über 100 Jahre nach einem Untergang wahrhaftig auferstehen.

Es zeigt sich erneut, welch glücklich-gutes Händchen Sabine Stier im Umgang mit singenden Kindern und Jugendlichen hat. Vor 15 Jahren startete der Musicalerfolg der Jugendabteilung des Liederkranzes mit „Motz und Arti“, es folgte „Prinz und Bettelknabe“ (2004), „La piccola Banda“ (2007), „Die schlaue Mamma Sambona“ (2011), das Schloss-Open-Air (2012) und „Game Over“ (2015).

Wird die Nachtigall für den Kaiser Qing Chiang singen? Wird der Kaiser seine Versprechen halten? Können sich Küchenmädchen Lian oder die gelangweilte Kaiser-Schwester Fu durchsetzen? Im Frühjahr werden die Liederkranz-Beteiligten ihre Zuschauer ins Reich der Mitte zu „Lian und die Nachtigall“ an den chinesischen Kaiserhof entführen und letztlich all diese Fragen beantworten.

Das Libretto-Musical von Veronika te Ruh und Dr. Wolfgang König kommt gleich dreimal am Wochenende 16., 17. und 18. März 2018 in der großen Mannaberghalle zur Aufführung, denn die Bühne der Kulturhalle ist für die über 100 Akteure einfach zu klein.

Benjamin Starke